vrijdag 14 juni 2019

Lang und spitz: Tipo FF von Lucchini Rail Models in Spur 1

Spitz- oder Satteldachwagen: Man konnte sie speziell in Güterzügen in der Relation Italien - Schweiz bzw. Österreich - Deutschland finden, aber auch im Verkehr mit Frankreich, den Benelux-Staaten und Skandinavien waren sie anzutreffen. Oft waren es Lebensmittelzüge, mit denen diese Wagen die italienischen Köstlichkeiten nach ganz Europa brachten.
Der Tipo FF gab es auch mit einzelne Lüfter
Ab Ende der dreißiger Jahre entstanden in Italien statt der bisher üblichen, senkrecht verbretterten Holzwandwagen solche in genieteter Ganzmetallbauweise. Beinahe gleichzeitig mit der Umstellung von Holz- auf Blechwände wurde auch der Achsstand deutlich verlängert, um die Höchstgeschwindigkeit auf für deutsche Verhältnisse sehr respektable 120 km/h steigern zu können. Bis Ende der 40er Jahre wurden weit über 20.000 F, mehrere tausend G und über tausend Exemplare FF gebaut, die wie die "F"-Wagen in den 1950er bis 80er Jahren in ganz Europa unterwegs waren.

In den 50er, 60er und 70er Jahren dürfte es kaum einen Durchgangsgüterzug (Dg) gegeben haben, in dem keine italienischen Spitzdachwagen vorkamen – auch im Ausland nicht, weil besonders der Typ F in rauen Mengen, aber auch der Typ G im EUROP-Park vertreten war. FF und Kühlwagen gab es im EUROP-Park nicht, aber auch sie sind im Ausland sicher nicht ungewöhnlich gewesen.



Lucchini Rail Models hat den Modellbahner in den letzten drei Jahren mit einer weiteren Variante des Spitzdachwagens in Sinsheim überrascht. Dies ist die erste Version mit Stahlwänden, und zum Glück wurde die XL-Version gewählt. Bereits vor dem Krieg waren die Italiener mit der Standardisierung der Güterwagenflotte weit fortgeschritten. Der Vorteil ist, dass Lucchini viele Teile früherer Modelle wiederverwenden kann.

Dabei ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen, da ich in den letzten drei Jahren eine ständige Verbesserung der Details gesehen habe. Früher waren die Bremsteile geätzt und damit flach, mit diesem Modell sehe ich neue, gegossene Formen. Diese sind viel plastischer. Nur der Boden des Güterwagens ist noch aus Holz, aber der gesamte Wagenkasten ist jetzt aus Messing. Metall, das aus Metall ist, und Holz, wo es Holz gibt. Eigentlich sehr konsequent.



Der Tipo FF ist der am stärksten ausgeprägte Spitzdachwagen, und seine Länge in Kombination mit den weit am Ende platzierten Achsen deutet darauf hin, dass dieses Fahrzeug Probleme mit Überpufferung verursachen könnte. Nach Tests mit dem Tipo FF auf der Anlage Vierheim – ausgestattet mit KM1-10°-Weichen – fand ich keine Probleme. Der Wagen ist nicht länger als ein Gl 11 Dresden, und der Radstand ist nicht größer als z. B. beim Wunder-Kbs 442. Nichts hindert Sie also daran, Ihre Flotte mit diesem Hingucker zu erweitern! Preis: € 1100,00. Einige Exemplare verfügbar in Sinsheim.

dinsdag 4 juni 2019

Unauffällige Ikone: der Omm 55 von Wunder in der Baugröße 1



Das Rückgrat des europäischen Güterverkehrs bildete bis vor kurzem der Omm 55. Dieser offene Güterwagen wurde vor allem für den Kohlen- und Zuckerrübenverkehr eingesetzt, aber wegen seines einfachen Beladens auch noch für viele andere Ladegüter. Mit einer Plane versehen konnte sogar für nässeempfindliche Produkte verwendet werden.

Ein entsprechender Typ wurde in unbekannt großer Stückzahl von Märklin produziert. Es gibt wenig Spur-1-Liebhaber, die ihn nicht besitzen, wenn auch nicht gesupert. Es ist zwar klar, dass dieses ziemlich spartanische Modell in der heutigen Flotte von sehr fein detaillierten Güterwagenmodellen nicht mehr mithalten kann. Aber was ist ein Güterzug ohne diese Type?



Zum Glück bringt Wunder nun endlich diesen typischsten aller Nachkriegs-O-Wagen in Topqualität heraus. Und nicht nur die DB-Ausführung, sondern gleichzeitig auch belgische, österreichische, dänische und Schweizer Varianten. Da diese Wagen vielfach international eingesetzt wurden, ist ein multinationaler Zug sehr realistisch. Und auch die typischen Merkmalen sind maßstäblich umgesetzt. Was mir aufgefallen ist, waren z. B. die diversen Achslager, jedes typisch für das jeweilige Ursprungsland.

Hier sind auch feine Puffer mit dem richtigen Durchmesser, eine vollständig nachgebildete Bremsanlage und vor allem die zu öffnenden Seitentüren zu vermelden. Der Verschluss funktioniert genau wie beim großen Vorbild, wo Haken die Türen verriegeln. Ein hübsches Muster für Lötarbeiten! Eine Be- und Entladeszene ist so ohne Sägearbeiten möglich. Die Stirnwandtüren können nicht geöffnet werden. Das wäre konstruktiv sicher eine Herausforderung gewesen, weil dadurch die Stabilität des Kastens wegfiele. Und es würde das Modell unnötig erheblich teurer machen.

In Sinsheim wird Wunder den Omm 55/E 040 erstmals an die Kunden aushändigen. Bitte fragen Sie per Mail wegen der Verfügbarkeit an, oder Sie informieren sich natürlich in Sinsheim selbst. Der Preis von 489 € für einen Wagen mit Bremserbühne oder 479 € für einen Wagen ohne Bühne ist ordentlich, aber angesichts der Funktionen, der Ausführung und der Details gerechtfertigt. Ich freue mich jetzt schon auf meine O-Wagen!