dinsdag 31 december 2019

Vierheim wird Vierling: das Recyceln einer Modellbahn

Vierheim ist gehalten in typische Epoche IV Stil.




Nach dem Verkauf des rechten Teils blieb die ursprüngliche Version von Vierheim übrig. Das Konzept war nach meinem Geschmack ideal, aber sehr zeitgeistgebunden.
Die Gebäude spiegelten deutlich die 1960er und noch jüngeren Jahre wider, und der Flair der alten Eisenbahn war dort nicht zu finden. Mein Wunsch war es daher, die Basis dieser Anlage – also Gleise, Schotter, Wege und Hintergrund – zu erhalten und hierauf ein komplett anderes Thema zu bauen. Es sollte eine süddeutsche Nebenbahn werden, wo sich kleine Dampfloks zuhause fühlen sollten, und anstelle einer „düsteren“ Winteranlage wollte ich – ebenso wie auf der Anlage Gerstetten – einen frischgrünen Sommerlook.

Ursprunliche Situation
                                       
Also wurden die Gebäude von ihren Fundamenten genommen, und damit war Platz für neue Ideen geschaffen. Welches Thema sollte ich wählen? Es musste auf jeden Fall ein Fabrikanschluss werden, und es blieb auch der Lokschuppen auf der linken Seite. Die kurze Halle, die mitten auf der Anlage stand, musste weichen, um mehr Natur zu bekommen und ein hügeliges Gelände andeuten zu können. Auch wurden der in Mitleidenschaft geratene Weg an der Vorderseite, der parallel zu den Gleisen lief, und einige Bahnhübergänge entfernt.

De Gebäude sind entfernt. Platz für neue Ideeen ist geschaffen!

Wichtig ist, dass der Untergrund, also die Erde, überall die gleiche Farbe und Struktur hat. Die gesamte Anlage wurde erhielt eine Schicht gesiebten Sand und hier und dort Mineralbeton von Asoa. Ich fixierte es mit einem Mix aus Tiefgrund, mit Alkohol verdünnt. Mit einem Pumpzerstäuber vernebelte ich ihn über dem Sand. So blieb dieser schön liegen, und es trocknete auch sehr schnell. Nachteilig ist nur, dass mein Arbeitsplatz roch wie eine Kneipe, wo nur Schnaps ausgeschenkt wird.


Das Internet wurde nach interessanten Vorbildern abgesucht. Welche Fabriken gab es in Bayern, und wie sahen sie aus und was würde gut auf die Anlage passen? Mit nur 55 cm Tiefe ist man an eine ganze Menge Bedingungen gebunden, wenn man mehr als eine Fabrikfassade haben will. Die Tiefe muss man optimal ausnutzen, und so muss sich das Gebäude also auf jeden Fall mit einem einzigen Gleis begnügen. Wann und warum wird in einem Gebäude ein Gleis verlegt? Und wie sorgt man dafür, dass es glaubwürdig herüberkommt? Ein gutes Vorbild zu finden ist nicht so ganz einfach.

Eine Probe-Aufstellung teilweise aus karton

Ich begann mit einer Bautischlerei und wollte viel Holz an den Giebeln, um eine freundliche Atmosphäre zu schaffen. Mit einer Attrappe aus Karton bestimmte ich das Volumen. Hierbei gehe ich wie bei einem Gemälde vor, weil auf einer solch kleinen Oberfläche die Gesamtkomposition sehr wichtig ist. Logik ist für mich dann eher sekundär, und ich hoffe mir später eine Geschichte dahinter ausdenken zu können.
Mit einige Skizzen fängt es an, oder können Ideeen erpobt werden.

Tiefe, Staffelung, Rhythmus und Höhe, alles zusammen ist fürchterlich wichtig für das Endresultat. Aber wirklich einfach war es nicht, und auch die Vorbilder, die ich fand, ließen sich nicht perfekt meiner Ausgangsposition anpassen. Und doch habe ich einfach angefangen, denn Geduld ist nicht unbedingt meine Stärke. Als ich das endgültige Ensemble komplett hatte, war ich jedoch nicht zufrieden. Der große Turm für das Auffangen der Sägespäne war zwar schön, aber die Fassade war zu niedrig und zu klein. Außerdem gefiel mir der Schuppen nicht so wirklich, denn er schien mir zu modern. Die hölzerne Überdachung fand ich an sich recht gut, aber nicht auf dieser Anlage. Ich bin dann ziemlich radikal – und das heißt in meinem Fall: neu beginnen!

An sich ein interessantes Ensemble, aber nicht was ich suchte.

Was ich unbedingt wollte, war ein kleines Stück Gleis im Straßenplanum. Eine Lok oder ein Wagen, die auf der Straße stehen, als hätten sie sich dorthin verirrt, finde ich unglaublich faszinierend. So etwas sollte sich auf der Anlage unbedingt wiederfinden. Die Probleme mit Gleis im Straßenplanum sind allerdings mannigfaltig, wenn man nach NEM fährt, denn dann braucht man leider eine ziemlich große Rinne für die Spurkränze. Dies sieht mit einem zusätzlichen Schienenprofil unglaubwürdig aus. Der Ausweg schien hinter dem Gelände von KM1 zu liegen.

                                                             Die Lauinger Ladestraße.


Das bescheidene Bahnhof von Lauingen hatte eine Ladestraße, und gleichzeitig war dort für den Transport von Güterwagen ein Culemeyer vorhanden. Dieses Stück der Ladestraße liegt teilweise in einer Kurve und ist asphaltiert. Deutlich sind die Streifen zwischen den Schienen zu erkennen, die frei von Asphalt sind; eine ideale Lösung für mich! Wenn Mann so etwas aber aus Gips nachbildet, entstehen beim Entgleisen einer schwere Lok weiße Riefen. Da ist also keine Option. Hervorragend geeignet ist eine graue, eta 3mm dicke PVC-Platte (Forex oder Hobbycolor).

Hier ist aber eine 5 mm dicke in weiß verwendet. Stabil, flexibel und Beschädigungen sind nahezu unsichtbar. Der Zwischenraum wird mit Juweela-Kopfsteinpflaster aufgefüllt.

                                               Das Endresultat kann sich sehen lassen!

Die Herausforderung mit dem Gleis in der Straße war also gelöst, jetzt blieb nur noch die Unzufriedenheit über die Gebäude. Ich beschloss, die linke Hälfte neu zu gestalten, dann nur mit einer Fassade. Ein überdachter Kran sollte für die nötige Tiefenwirkung sorgen.
Ich entschied mich für ein bieberschwanzgedecktes Gebäude im klassischen Stil. Fleißig wurden große PVC-Platten geschnitten, Fenster eingesetzt und Türen gemacht. Danach erfolgte das Aufbringen der Farbe. Nachdem das Gebäude bis auf die Regenrinnen und die Patina fertiggestellt war und es einige Zeit zur Probe auf der Anlage gestanden hatte, stellte ich fest, dass dies nicht in diejenige Richtung führte, die ich wollte.

Die 'Hochromantische' Aufstellung.

Zusammen mit Henri, einem guten Freund und Begrasungsspezialisten, hatte ich zur gleichen Zeit die Anlage mit einer sommerlichen Begrünung versehen. Dies passte in Kombination mit den Gebäuden aber schlichtweg nicht. Was ihm genau nicht gefiel, weiß ich immer noch nicht, aber ich vermute, dass es die Farbe des Hintergrundes und vielleicht auch der Untergrund war. Wie auch immer, Zeit also für eine letzte, radikale Veränderung … Es sollte alles neu und anders werden! In einem Folgebericht werden Sie mehr darüber erfahren.

maandag 9 december 2019

universal und genial: die V100.20 von KM1


Die V 100.1 (BR 211) erwies sich als fantastische Lok, die für alles eingesetzt werden konnte. Lediglich beim Einsatz zwischen schnellen Zügen auf Hauptbahnen mangelte es an der erforderlichen Motor- und Heizleistung. Deshalb wurde ab 1962 die stärkere Baureihe V 100.2 (BR 212) ausgeliefert.
Während die letzte 211 im Sommer 2001 in Hof ausgemuster wurde, ist die sehr glücklich konstruierte 212 noch immer aktiv, nach mehr als 50 Jahren!


Ob die V 100.2 von KM1 es so lange aushält, ist natürlich die Frage, aber alles weist darauf hin, dass sie ein Klassiker werden kann. Zwar war die BR 212 lange Zeit meine Lieblingslok, aber das hatte sich zuletzt doch etwas gelegt. Jetzt ist aber mit dem Erscheinen dieses Modell bei mir das Feuer wieder entfacht. Beim Auspacken und Hinstellen fiel mir gleich das enorme Gewicht auf.
Zinkdruckguss ist ideal, um die Masse des großen Vorbilds erlebbar zu machen, was ich besonders zu würdigen weiß. 


Beim näheren Betrachten fallen die feinen Lamellen auf, die ein perfektes Beispiel dafür sind, wie filigran diese robuste Maschine umgesetzt wurde. Die Ausführung dieser Lok ist übrigens rundum perfekt.
Die zusätzliche Länge des Vorbaus aufgrund des größeren Kühlers verleiht der Lok eine ganz andere „Schnauze“ gegenüber der BR 211, was nach meiner Meinung auch harmonischer aussieht.


Mein Herz klopfte gleich schneller, als ich die Lok aufs Gleis setzte und das Geräusch aktivierte. Ein tiefes Brummen erweckt das Modell zum Leben, und im Kriechgang bewegt sich die Maschine vom Fleck. Mit F13 ist es möglich, das Volumen anzupassen und das Trommelfell zu schonen.
Es das hier nun eine einzige große Lobeshymne, oder finden sich auch Minuspunkte? 


Ja. Eigentlich bin ich mit dem Lokführer nicht ganz glücklich. Er ist mir zu auffällig und für meine Anlage auf jeden Fall zu sommerlich und für Epoche-III-Fahrer zu modern gekleidet. Und der Lautsprecher befindet sich im kurzen Vorbau, und demzufolge kommt von dort auch der Sound. Es stört kaum, nur wenn man wirklich darauf achtet. Und ich tröste mich mit dem Gedanken, dass es viel weniger schlimm ist, als wenn bei Tenderloks aus dem Kohlenkasten das kräftige Stampfen der Zylinder und das Zischen von Dampf kommen …
Diese Lok ist übrigens in Stufe 1 patiniert, will heißen sehr gute Unterhaltung und kaum Beschädigungen oder Schmutz, lediglich an den Nähten und zwischen den Lamellen natürlich. Es steht diesem Mädel auf jeden Fall sehr gut, finden Sie nicht auch?