Wie viele andere Modellbauer auch, lege ich die Messlatte immer höher. Nicht nur in Bezug auf meine eigenen Modellbauten, sondern auch auf das, was angeboten wird. Ich bin zum Beispiel von NEM auf Fine Scale umgestiegen und werde sicher eines Tages bei Pur landen.
Wenn man kleine Anlagen baut, ist so ein Umstieg relativ einfach und ohne allzu hohe Kosten zu bewerkstelligen.
Wichtig für eine realistische Anlage sind die Schienen, mit denen man beginnt. Wenn man wirklich vorbildgetreu arbeiten will, findet man sich in Spur 1 bei Hosenträger wieder. Dieses Team von Enthusiasten bietet ein feines Sortiment an Schienen und Weichen für den Selbstbau an. Diese Bausätze sind bereits weitgehend für den recht einfachen Zusammenbau vorbereitet; die Schienen haben genau die richtige Länge, die Schwellen sind vorgebohrt und alles ist übersichtlich sortiert und verpackt.
Die Anlage, die ich gerade baue, hat zwei Weichen (mein Dank an MM für den Zusammenbau) und ca. 6 Meter Schienen, davon einige mit Stahlschwellen.
Sehr übersichtlich, aber mit vielen Möglichkeiten. Der Effekt ist fantastisch und ich würde nichts anderes wollen!
Wie bereits erwähnt, ist die Montage ziemlich einfach, obwohl man präzise arbeiten muss. Was die Nachbearbeitung angeht, so gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Schwellen und Schienen zu färben und zu patinieren. Nach einigen Experimenten gefällt mir die folgende Methode am besten.
Ich beginne mit den Schwellen. Diese bearbeite ich mit einem Messer und einer Säge, um die Maserung zu betonen. Besonders effektiv ist es, die Säge in Längsrichtung über die Schwellen zu ziehen. Mit einem Messer werden die Schwellen an einer oder mehreren Seiten abrundet. Dann mache ich ein Bad aus mit Wasser verdünnter indischer Tusche. Das ergibt einen schönen grau-schwarzen Effekt und ist nach dem Trocknen wasserfest.
Für noch mehr Dramatik kann man mit dem Gasbrenner über die Schwellen gehen; das ergibt den Effekt von getrocknetem Teer.
Mein Rat ist, viel zu experimentieren. Ein Haufen Misserfolge kann immer neben das Gleis gelegt werden!
Die Schienenprofile sollten vor der Behandlung gut entfettet werden. Es befindet sich ein dünner Fettfilm auf ihnen, der entfernt werden muss. Spiritus auf einem Tuch funktioniert gut und trocknet schnell. Noch gründlicher reinigt Bremsenreiniger aus der Sprühdose.
Nach dem Trocknen reibe ich mit einem in Brüniermittel getränkten Wattestäbchen an den Schienenprofilen entlang. Man sieht das Ergebnis sofort, und wenn man es ruhig aufträgt, ist das Ergebnis sehr gleichmäßig. Nach dem Brünieren spüle ich die Schienen unter fließendes Wasser ab, lasse sie trocknen. Die Schrauben und andere Kleinteile lege ich in ein Glas mit Brennspiritus und dann in ein Glas mit Brünierungsmittel. Auch diese spüle ich nach der Behandlung gut ab. Erst dann baue ich alles zusammen.
Die Stahlschwellen sind etwas niedriger als die Holzversion; mit dünnen Styrenstreifen (Evergreen o.Ä) wird dieser Höhenunterschied ausgeglichen. Mit dem üblichen Plastikkleber klebt man die Schwellen auf das Styren.
Die Schwellen klebe ich mit grauem Acrylkit auf den Untergrund. Diese Methode ist ideal, weil man noch viel Zeit zum Ausrichten hat und wenn der Untergrund aus Styrodur besteht, löst der Kleber ihn nicht auf.
Nach dem Zusammenbau folgt die Bemalung des Schienenmaterials. Hierfür nehme ich Aquacolor Farbe von Revell. Die Farbe Lederbraun 84 ist eine sehr gute Basis. Je nach Bedarf kann noch ein wenig NATO-Oliv 46 und Schwarz 08 hinzugefügt werden.
Mit einem Schweinenhaar-Pinsel ( günstig und grob) und relativ trockener Farbe färbe ich den Kleineisen und die Profile ein. Mit einem Holzklotz wird die Oberseite der Schienen von der Farbe befreit. Dann folgt der Schotter.
Wenn alles durchtrocknet ist, wird mit einem feinen, trocknen Pinsel ein wenig ungebranntes Umbra-Pigmentpulver auf die gerade bemalten Teile aufgetragen. Das verschüttete Pulver landet auf dem Schotter, und das sorgt, wenn man es sparsam aufträgt, für einen tollen Realismus.
Wenn Sie vorhaben, einen großen Bahnhof zu bauen, ist dies vielleicht keine sehr realistische Wahl, aber ein kleiner Bahnhof ist sicherlich machbar. Ich möchte gar nichts anders mehr!
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