Anlage Vierling im Abendsonne. |
Die ursprungliche Situation: Köf-Schuppen und Dienstgebäude. |
Weil das Gebäude eigentlich ziemlich wenig Tiefe hat, bestand die einzig glaubwürdige Möglichkeit darin, es an der Vorderseite offen zu lassen. Ich darf hier nochmals darauf hinweisen, dass mir nur 55 cm Anlagentiefe zur Verfügung stehen!
Der Schuppen hat seine endgültige Form angenommen. |
Allerdings wird auch Holz angeliefert, das noch getrocknet werden muss. Das erfolgt dann außerhalb der Anlage imaginär irgendwo auf dem Gelände der Gebrüder Vierling. So brauche ich nicht all meine schönen Holzladungen mit Planen abzudecken. Auf diese Weise entsteht wie von selbst eine Logik, auch wenn sie nur aus dem Reich der Phantasie stammt! Das Schöne an dem offenen Schuppen ist zudem, dass auch die diensthabende Kleinlok trocken abgestellt werden kann, wenn sie nicht gebraucht wird.
Ich habe die ganze Konstruktion aus feinen, gesägten Feuerholzbrettchen mit einer Stärke von 7 x 7 mm gemacht. Die Rückwand entstand aus hölzernen Rührstäbchen. Diese hatte ich mir bisher immer bei IKEA „geliehen“, aber die haben auf Exemplare aus Metall umgestellt. Aus gutem Grund wahrscheinlich….
Der Schuppen ist so gut wie fertig. |
Auch das Dach besteht aus einer PVC-Platte, allerdings nur 2 mm stark. Die Unterseite wurde mit einem Messerrücken eingeritzt, um dadurch eine Bretterstruktur zu bekommen. Die andere Seite erhielt Bahnen von Abklebeband. Das male ich dann schwarz an, anschließend ein unregelmäßiger Auftrag von mit Holzleim „verdünntem“ Grau, in das ich feines Glaspulver von Stangel hineinstreue. Das Resultat ist ein super Teerdach! Eine lästige Arbeit ist das Anbringen der Regenrinnen. Da dies aber die Krönung der Arbeiten ist, heißt es nicht aufgeben und fertigstellen. Belohnt wird man mit einem filigranen Gebäudeelement, das den Schuppen wirklich vollendet.
Ich mache die Regenrinnen aus Spezialprofilen von Fiedler und die Fallrohre aus Messingröhrchen. Die Schellen entstehen aus kleinen Nieten, die ich mit einer kleinen Zange in die Form bringe und dann auf die Profile löte.
Dadurch, dass das Gebäude so nahe an der vorderen Kante steht, kann die Anlagenbeleuchtung unmöglich die Innenseite des Schuppens beleuchten, weswegen einige etwas stärkere Modell-LED-Lampen, aufgehängt an den Dachbalken, das Innere des Schuppens nun sehr schön ausleuchten.
Im Winter wird auch nach Sonnenuntergang noch fleißig gearbeitet. |
Die feinen Schnittholzstapel, die mit Rungenwagen angeliefert werden, sind aus 0,8-mm-Balsaholz, auf Maß geschnitten und mit Holzleim zu Paketen geklebt. 1 mm breites, schwarzes Tape dient als Spannbänder. Jetzt noch etwas Abfallholz am Schuppen, alte Zeitungen und herumfliegenden Abfall und natürlich die Spalte zwischen Gebäude und Untergrund mit feinem Sand beseitigt – und fertig ist das Gebäude!
Die Köf erfüllt klaglos alle Rangieraufgaben. |
Ich selber rangiere am liebsten mit einer Köf, das finde ich einfach schön. Aber eine kleine Dampflok passt ebenso gut in diese Umgebung, zumal es mein Anliegen war, diese Anlage sowohl in Epoche III als auch in Epoche IV einsetzen zu können. Die Baureihe 89.75 von KM1 fühlt sich als Hofhund hier garantiert zuhause. Eine Baureihe 94 oder 64 kann sich beispielweise um die Anlieferung von Güterwagen kümmern. In der Epoche IV würden Köfs und z. B. eine V 100 oder V 60 die Hauptrolle spielen. Und ein Mix von beiden ist natürlich auch gut möglich.
Dampfloks fühlen sich hier genau so wohl wie die Diesel. |