Nun ist die Lok aus Göppingen sicher kein schlechtes Modell, aber was Wunder da fertiggebracht hat, ist wirklich ein Nonplusultra. Das komplett aus Messing gefertigte Modell ist eine Augenweide. Ich weiß gar nicht, womit ich beginnen soll …
Feine, durchbrochene Roste zum Beispiel. Ein äußerst filigraner Stromabnehmer, eine komplette Inneneinrichtung, hervorragend geätzte Tritte – und bei der Epoche II/III feine Gitter zum Schutz des Rangierers – und ein komplettes Bremswerk. Auch rund um der Laufachse mangelt es an nichts. Eigentlich alles, was man von einer Lok im Topsegment erwartet.
Was mich auch immer positiv überrascht ist die Verwendung von echtem Glas bei Fenstern und Laternen. Dies ist die schönste, klarste und realistischste Weise der Umsetzung. Ein Tipp an alle Hersteller, dies zu tun, wenn es das Modell zulässt! Zumindest im höheren Preissegment sollte es Standard werden.
Ich kann mit meinen Augen allein nicht beurteilen, ob ein Modell auch wirklich gut ist. Erst wenn ich es altere, komme ich mit der Zeit dahinter, ob ein Modell auch konstruktiv in Ordnung ist. Dass die Lok solide ist, dass sie gute Lötverbindungen aufweist und nicht zu empfindlich ist, um sie z. B. auch einmal vernünftig anfassen zu können. Und in dieser Hinsicht muss man dem Modell eine sehr gute Note geben!
Gibt es denn von meiner Seite nur Lob? Durchaus nicht, denn ich die zu öffnenden Türen sehe ich sehr wohl kritisch. Diese lassen sich nicht richtig schließen und gehen leicht wieder auf. Mit einem Tropfen Holzleim können sie ohne Schaden zu nehmen fixiert werden.
Insgesamt aber hat Wunder aus meiner Sicht einen neuen Weg eingeschlagen und hat mit diesem „Bügeleisen auf Rädern“ einen neuen Standard in Qualität und Preis gesetzt.
Die in diesem Beitrag abgebildete, patinierte Epoche-IV-Version in NEM ist noch unmittelbar bei Wunder zu bekommen!
Apropos: Wunder ist selbstverständlich auch auf dem 01TREFF in Maarn dabei!