zaterdag 25 februari 2017

Edler Ossi: die BR 01.5 von KM1


In Deutschland wundere ich mich oft über die ziemlich rücksichtslosen Umbauten schöner, alter Architektur. Bis vor kurzem wurden viele Gebäude mit einer dicken Lage Putz versehen, sodass das meist etwas schief gewordene Fachwerkhäuschen nach einer „ordentlichen“ Behandlung aussah wie ein kerzengerades Neubauhaus. Allein die Wandstärke verrät oft das Alter. Wenn dann noch Klinker-Riemchen zum Einsatz kommen, ist es überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen!

 
Glücklicherweise geht man gegenwärtig mit etwas mehr Liebe und Respekt mit diesen alten Monumenten um … Was das Aussehen von Dampfloks angeht, hat Deutschland – meiner Meinung nach – eine viel glücklichere Hand gehabt. Diese DR-Rekolok ist selbst mit dem rigorosesten Outfit, den Boxpok-Rädern, ein Juwel, das bis tief nach Westdeutschland eine Zierde auf den Gleisen war.



KM1 brachte diese Lok heraus, die der Markt begierig aufnahm. Jeder, der dieses Prunkstück besitzt, will es nicht mehr aus der Hand geben. Deshalb sieht man es auch kaum von zweiter Hand angeboten. Die Fotos machen deutlich, warum: Es ist zu Recht ein preisgekröntes Modell geworden!

Typische Details sind mit viel Sorgfalt nachgebildet. Das Gitter auf dem Dach, die perfekt getroffene Frontpartie und eine stattliche Anzahl von Leitungen: Man wird gerade schwindlig vor Details. Hatte ich eigentlich früher schon einmal erwähnt, dass Spur 1 wirklich ein privilegierter Maßstab ist?

donderdag 16 februari 2017

Behälter-Bonanza: von Haus zu Haus in Spur 1

Eine echte Abwechslung im Güterverkehr ist auf jeden Fall der Wechselcontainer. Meist in gedeckten Farben von der Bundesbahn, manchmal bunte Reklamecontainer. Hübner hat eine stattliche Anzahl von Typen herausgebracht: Biercontainer, Container für Nahrungsmittel, Container für Zement etc. etc.
Die Typenvielfalt war zu Beginn des Von-Haus-zu-Haus-Konzepts am größten, aber schon rasch blieb bei einigen Containertypen die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. Daher war die Auswahl einiger von Hübner herausgebrachter Container für eine realistische Zugzusammenstellung ziemlich unglücklich.
Erfreulicherweise hat Märklin eine Anzahl Typen erneut herausgebracht oder Typen, die von Hübner nie herausgebracht wurden, erstmals auf den Markt gebracht. Ein schönes Beispiel sind die Ddzkr für Staubgut.
 
Eine gelungene Nachbildung des Vorbildes mit ein paar kleinen Fehlern. Die fein geätzten Frachtzettelhalter am Fuß des Containers haben keine Rückwand bekommen. Ein einfaches Stück Polystyrol, auf Maß geschnitten, ist hier die Lösung. Ein Tupfen Kieselgrau und es passt perfekt!
Eine weitere Verfeinerung ist das Nachbilden der Zugstange. Dieser Wagentyp hat ein offenes Laufwerk, und die Feder hinter der Standard-Schraubenkupplung ist dadurch deutlich zu sehen. Ich persönlich gebe mich mit der folgenden Lösung zufrieden: Am Stift hinter der Kupplung wird die Hälfte entfernt.
 
Dann folgt ein Loch von einem Millimeter im Kupplungsstift. Ein Messingdraht erhält an dem einen Ende mittels einer Zange eine Einkerbung. Ein Tropfen Sekundenkleber sorgt für ausreichenden Halt.
 Dieses Foto lässt erkennen, wie die Kupplung zwar noch gefedert, dies aber praktisch unsichtbar ist, zumindest von oben! Eine Lösung, die auch den Hübner-/Märklin- Ommi oder die Kesselwagen von Kiss verfeinert.

                          
Als Epoche-IVb-Liebhaber ist die Herausforderung für mich noch größer: nach dem Erscheinen des komplett neu konstruierten Lbs 58 mit Platz für fünf Behälter verschwanden die aus alten Güterwagen zusammengestellten Containertragwagen rasch von der Bildfläche. Um doch ein wenig einen modernen Look zu erhalten, ist das Folgende meine bevorzugte Zusammenstellung: ein LBS 584 mit vier Efkr-401-Behältern – nun nur noch neu beschriften …

zondag 5 februari 2017

Die BR E 44.5: die kantige Kastenlok von Kiss

Manchmal ist weniger mehr … So muss ich zugeben, dass diese E 44 ohne Vorbaunase mir viel besser gefällt. Die flache Vorderseite mit den ernst dreinschauenden Sonnenblenden oberhalb der Fenster verleiht dieser Lok ein seriöses Äußeres, das es zu berücksichtigen gilt.

 Der Aufbau hat ist die schlichteste Form, die eine E-Lok nur haben kann: ein Kasten mit Pantographen und einige kleine Fenster. Reduziert wie eine Picasso-Zeichnung. – Also auf das Wesentliche beschränkt und mit sehr ausgewogenen Proportionen.
Spannender ist der Rahmen, auf dem dieser simple Kasten ruht: ein feiner, von Ovalen durchbrochener Träger sorgt dafür, dass die Oberseite der Drehgestelle ihre ganze Schönheit zur Schau stellen kann …
 

Denn das ist wirklich ein großes Plus der E 44.5: die äußerst filigranen Drehgestelle sind ein wahrer Augenschmaus! Während sich die Konstrukteure beim Aufbau mit nutzlosen Verzierungen zurückgehalten haben, scheinen sie hier richtig aus sich herausgegangen zu sein. Glücklicherweise ist Kiss hier den gleichen Weg gegangen, sodass das Modell vor Details geradezu strotzt.


Die Tritte stellen natürlich einen Kompromiss dar: Es ist schon schön, dass das Modell auch engere Radien durchfahren kann. Zudem sind die Schraubenkupplungen auch eine Erwähnung wert: Sie scheinen mir feiner zu sein als früher.

 
Sie brauchen von mir keine technische Darstellung zu erwarten. Diese Lok möchte ich lieber als ein Kunstwerk betrachten – ich bin einfach ein Ästhet mit guten Augen. Und was ich hier sehe, gefällt mir ganz besonders!


Und lässt mich träumen von einem Modul mit kleinem Kopfbahnhof in Bayern mit Oberleitung – das wäre noch mal eine Herausforderung!
Kiss hat meiner Meinung nach gezeigt, dass man noch immer mithalten kann, und ein wunderschönes Modell auf den Markt gebracht. Die silberglänzenden Radreifen und das Dach verlangen natürlich eine Patinierung. Aber darin sehe ich kein Hindernis!