zondag 10 februari 2019

Anlage Wuppertaler Straße Teil VI: Lampen, Laub und Lokomotiven


Beim Bau einer Anlage arbeite ich von oben nach unten. Erst die Gebäude und Ihre Verortung und das Anlegen der Gleise und Straßen. Erst wenn alles seinen richtigen Platz gefunden hat, folgen Sand, Schotter und Begrünung.


Pfützen
Aufgrund der im Modell angedachten Jahreszeit wollte ich auf dem Gelände auch Pfützen imitieren. Nach weniger erfolgreichen Versuchen mit Resin und Acrylgel las ich in dem über jedes Lob erhabenen Buch „modelling grassland landscape detailing“ von Gordon Gravett (erhältlich bei Bünnig) den Tipp, Echtglasplättchen zu verwenden. Die Zwischenräume fülle ich mit dünnen Schaumstoffplatten (foam) auf.
                           
Die 2-mm-Glasplättchen werden auf der Rückseite mit olivbrauner Farbe besprüht, die Vorderseite bleibt schön glänzend. Der Vorteil von Glas ist, dass es sich nicht statisch auflädt und wirklich klar bleibt. Perfekt also für eine saubere Reflexion.

Es werde Licht
Die Straßenlampen habe ich aus Messingrohr und Lampenschirmen von Hobby-Lobby gebaut. Eine ultrafeine LED wird durch das Rohr nach unten geführt. Das Schöne an diesen selbstgebauten Lampen ist, dass man auch die Höhe sehr einfach anpassen kann: auf dem Rangiergelände hoch, als Straßenbeleuchtung niedriger. Mit grobem Schleifpapier werden tiefe Furchen in das Messingrohr gekratzt, um die Maserung des Holzmastes zu imitieren. Anschließend graubraun altern –und schon ist man fertig!
                                     
Boden
Der Bahnübergang besteht aus Schwellen von KM1 und Paulo, die hier und da noch mit dem Hobbymesser bearbeitet wurden. Die wunderschönen Pflastersteine stammen von Juweela und wurden auf eine Gummimatte geklebt. Ich bemale sie mit Heki-Asphaltfarbe und verfuge sie danach mit feinstem Sand.
                         
Der Schotten von Spurenwelten in der Farbe „braun-schwarz“ ist für ein Betriebswerk ideal. Die Zwischenräume fülle ich mit gesiebter Asche aus dem Kaminofen, feinem Sand und Kohlengrus aus. Eine dicke Schicht KM1-Schotterkleber fixiert das Ganze dauerhaft.
„Fine Turf“ von Woodland und Gras von Silflor verwende ich für die Begrünung, und die gefallenen Blätter stammen von Polak. Viele kleine Sträucher aus Seemoos, die dasselbe Laub erhalten, sorgen für eine überzeugende Herbststimmung.


Loks
Den Regeldienst auf dieser Modellbahn versieht die Baureihe 78 von Märklin. Diese Lok ist einfach perfekt für eine Anlage wie diese, nicht zu lang, aber doch von Format und mit großen Treibrädern. Detaillierung und Ausführung dieser Lok haben mich positiv überrascht, und ich kann von diesem Traum auf Rädern nicht genug bekommen!

Aber ich konnte es nicht lassen – es musste doch noch eine Köf in der Wuppertaler Straße Dienst tun. Da hatte ich doch schon seit einiger Zeit eine Euro-Train-Messing-Köf II, die nur darauf wartete, wachgeküsst zu werden.
Mit neuen Super-NEM-Rädern von Nolte und der Digitalisierung von Oliver Kirschbaum was es leicht, aus dieser Maschine etwas Schönes zu machen.

                         
Ein DB-Logo, Warnblitz, UIC-Funkantenne, Vorhänge von Spur1-Werkstatt und ein umgebauter Lokführer wurden angebracht und anschließend gealtert.
Nun ist die kleine Lok fertig, um Abfall abzuholen, Material zu bringen und defekte Loks abzuschleppen.

Zukunft
Hiermit ist diese Artikelserie an ihr Ende gekommen. Alles mit allem ist doch unglaublich viel Arbeit zu erledigen, die manchmal langweilig, aber meistens herausfordernd ist und Spaß macht. Wie viele Stunden sie mich gekostet hat, habe ich nicht nachgehalten, aber acht Monate Arbeit – zwischen meiner normalen Patiniertätigkeit – sind es bestimmt gewesen. Ich habe wieder sehr viel dabei gelernt und freue mich schon, dies alles dem Publikum vorzustellen.
Im Anschluss an den 01TREFF sucht die „Wuppertaler Straße“ einen neuen Eigentümer.
Wenn Sie Interesse haben, dann melden Sie sich doch!