Unlängst erhielt ich den Auftrag,
die Kö1 von Dingler rigoros umzubauen. Die Lok, die inzwischen einen
ESU-4.0-Decoder und ein Powerpack erhalten hatte, sollte in der gelben Livree
der Firma Stewing daherkommen. Das Dingler-Modell wurde gewählt, weil diese
Gmeinder-Lok aus einer späteren Serie stammt und damit näher am Vorbild als die
KM1-Kö1 ist. Alles in allem ein schwerer Brocken, denn diesmal blieb es nicht
bei etwas Farbe und ein paar Buchstaben.
Kö1 0255 wurde 1967 durch das
Schwellenwerk Stewing von der Bundesbahn übernommen. Dort tat sie bis zu Beginn
der neunziger Jahre auf dem Werksgelände Dienst. Am Erscheinungsbild der Lok
wurde in diesen Dienstjahren aber einiges geändert …
Die größte Änderung ist wohl,
dass die Lok eine Luftdruckbremse erhielt. Dafür musste ein Kompressor an der
Rückfront angebracht werden. Dieser wurde vom Besitzer aus Messing gedreht, und
die Stützen wurden aus Messing-L-Profil zusammengesetzt.
An der Pufferbohle sieht man auch
Bremsschläuche und Handgriffe. Fotos des Originals bekam ich mitgeliefert, und
ich konnte so eine sehr präzise Patinierung schaffen mit als auffallendem
Detail graue Rostschutzfarbe, die hier und da Reparaturflicken schützt.
Die komplexen, mehrfarbigen
Decals stammen von Simrock.
Insgesamt ein außergewöhnlicher
Auftrag, der aufgrund der präzisen Vorbereitung durch den Kunden in einem
vernünftigen Zeitrahmen erledigt werden konnte – mit als Resultat einem
einzigartigen Modell, das in einer ganz speziellen Zusammenarbeit zustande
gebracht wurde!